Chile im Mai 2024

Santiago de Chile, 27.4.2024 

Nach dem wir beide viel geschlafen hatten im Flieger, konnten wir nach einem spektakulären Landeanflug über die Anden im Morgenlicht gut ausgeruht den Weg in die Stadt in Angriff nehmen. Wir wollten es uns nicht zu leicht machen und eines der aufdringlichen Taxi-Angebote wahrnehmen sondern mit dem Bus in die Stadt fahren. Nach etwas suchen und durchfragen mit Händen und Füssen fanden wir eine Bus, der uns an die nächste U-Bahn-Station brachte. Nach gut 50 Minuten Fahrt und einigen Treppen standen wir mit unseren schweren Tasche vor dem Hotel Unser Gepäck konnten wir schon mal dalassen und spazierten dann los. Beim Frühstück im Barrio Lastarria verschafften wir uns einen ersten Überblick was wir sehen wollten und liessen uns danach einfach treiben und genossen die tolle Aussicht vom Cerro Santa Lucia, die vielen Eindrücke vom bunten Leben um die Plaza de Armas und die farbigen Häuser im Barrio Bellavista. 

Um 15 Uhr konnten wir unser Zimmer beziehen und sind ziemlich erschöpft. Wir legen uns eine Stunde hin, steigen dann aber zum Sonnenuntergang auf unsere Rooftop-Bar und geniessen bei Pisco sour den herrlichen Blick über die Stadt. Zum Nachtessen folgen wir einem Tip der Rezeption und besuchen ein von den chilenischen indigenen Völkern inspiriertes Restaurant im nahen Barrio Bellavista. Wir sind mutig und bestellen zum Einstieg in die chilenische Küche das Degustationsmenu. Wir weden reich belohnt mit sensationellem Essen und ungewohnten Geschmäckern. Auf dem Heimweg treffen wir auf ein Strassenkonzent einer Trommelgruppe, fantastischer Beat bei dem man nicht still stehen kann. Ein perfekter Abschluss eines tollen ersten Tages und wir fallen um 9 Uhr tot müde ins Bett. 

Santiago, 28.4.

Heute erwachte ich erwartungsgemäss früh, aber es war schön, nicht sofort auf zu müssen. Nach dem Frühstück machten wir uns gut gelaunt auf den Weg zum Hop on Hop off Bus. Allerdings kamen uns gleich mehrere Dinge in die Quere. In der Stadt fand ein Marathon statt, so dass wir nur einen kleinen Teil der Strecke fahren konnte. Ausserdem war es heute deutlich kühler und weniger schön als gestern. Trotzdem nahmen wir nach einer Runde Busfahrt das Funicolario auf den Cerro San Cristobal um die Roberta Blanca von Santiago und die tolle Aussicht auf die riesige Stadt zu bestaunen. Von hier oben konnte man eindrücklich sehen, dass Santiago rundum von Gebirge eingekesselt ist und trotz Dunst war es ein toller Anblick. Mit der Seilbahn fuhren wir auf der anderen Seite wieder runter und zurück zum Ausgangspunkt. Als nächstes standen die beide grossen Markthallen auf dem Programm. Schon auf dem Fussmarkt zum La Vega Central Maket fühlten wir uns nicht ganz wohl, hier waren wir in einer eher rauhen Gegend gelandet. Beim Markt befanden wir uns dann wirklich ausserhalb unserer Konfortzone. Als weit und breit einzige und deutlich erkennbare Touristen zwängten wir uns durch die Stände. Aber es gab ja so viel zu sehen. Erst als wir den Geruch gar nicht mehr aushielten, flüchteten wir wieder nach draussen. Aber auch hier gab es noch so viel für uns ungewöhnliches zu staunen, dass wir uns trotz Unbehagen kaum losreissen konnten. Ganz besonders die Streetfoodstände aus umfunktionierten Einkaufswägeli faszinierten uns unwahrscheinlich. 
Zurück bei der Plaza de Armas sank unser Adrenalin langsam wieder ab und wir machten noch einen Abstecher zur alten Börse und dann wieder zurück zum Hotel.


San Pedro de Atacama, 29.4

Auch heute war früh tagwach, bereits um 3.45 klingelte unser Wecker und ein Taxi brachte uns um halb 5 auf den Flughafen. Nach einer halsbrecherischen Fahrt erledigten wir hellwach den Checkin und pünklich waren wir in der Luft nach Calama. Um 9.45 landeten wir und schön im Gepäckbereich konnte ich Nadine draussen vor der Scheibe hüpfen sehen. Es war schön, sie nach 10 Monaten in den Arm zu nehmen! Ein Shuttle brachte uns anschliessend in rasanter Fahrt nach San Pedro de Atacama. An dem chilenischen Fahrstil müssen wir uns noch etwas gewöhnen wenn wir demnächst selber mit dem Auto unterwegs sein wollen. 
Nach dem Checkin im Hotel spazieren wir in den Ort um unsere morgige Jeeptour zu bestätigen und den Restbetrag zu begleichen. Wir haben uns alle sofort in den bunten Wüstenort mit den roten Lehmhäusrrn umd Adobe-Gebäuden verliebt. Nach einem kleinen Mittagessen umd ein paar Besorgungen kehren wir ins Hotel zurück für eine Pause und um unser Reisegepäck für die nächsten 4 Tage zu rüsten. Unsere grossen Taschen dürfen wir freundlicherweise hier im Hotel deponieren. 
Gegen Abend kehren wir wieder in die belebte Calle Caracoles zurück wo wir in einem schönen Innenhof am Feuer nachtessen. 


Villa Mar, 30.4. 

Wir erlebten einen unglaublichen ersten Tag unserer Jeeptour voller Abwechslung und wundersamer Landschaften. Kurz nach 6 wurden wir vom Shuttle bei unserem Hotel eingesammelt und bis zur bolivianischen Grenze gebracht. Dort gabs erst mal Frühstück mit schönstem Blick auf den Licancabur Vulkan bevor der chilenische Zoll pünktlich um 8 Uhr seine Tore öffnete. Mit dem Ausreisestempel gings dann weiter zu zwei weiteren diesmal bolivianischen Zollstationen und dem Parkoffice. Unterdessen hatten wir all unser Gepäck in einen 4wd umgeladen und es konnte los gehen zur Laguna blanca und Laguna verde. Die ganze Gegend ist voll mit verschiedenen Elementen, Borax, Arsen, Schwefel, Eisen und diese färben Seen und Landschaften in allen Tönen. Nächster Stops waren die Dalí Desert und eine heisse Quellen in der wir baden konnten. Danach gabs Mittagessen. Weiter gings in die Höhe, bis auf 4890m zu einen Geysierfeld, Sol de Mañan. Der Geruch war bekannt, die Mudpots bunt und spannend. Das absolute Highlight warte danach mit der Laguna colarada. Algen färben den See stellenweise knallrot und darin waten 1000de von Flamingos. Diese Landschaft und die Vögel wären für mich alleine schon ein Grund für diese Tour. Die Strecke zur Unterkunft dauerte dann noch 2.5h über Schotterpisten, langsam tat alles weh. Zum Glück boten Vicunjas, Nandus und Lamas etwas Abwechslung. Nun haben wir in der einfachen Unterkunft unsere Zimmer bezogen. 


Atulcha, 1.Mai

Ich hatte schlecht geschlafen, 4000 Höhenmeter könnten der Grund gewesen sein. Aber der Tag war wieder so abwechslungsreich, dass gar keine Zeit blieb um müde zu sein. Als erstes fuhren wir zum Valle de Rochas  wo wir mit etwas Fantasie in den Felsformationen ein Kamel, Adlerköpfe, eine Hand und vieles mehr ausmachen konnten. Ausserdem entdeckten wir in den Felswänden die ersten Biskatchas, eine Chinchillaart von der Grösse eines Hasen. 

Weiter gings an zur Laguna Vinta in der wieder Flamingos wateten und an deren Ufer die Lamas weideten. Die Laguna negra war wie eine verwunschene Oase an der man sich fast nicht satt sehen konnte. Danach gab es Mittagessen. Der spektakuläre Anaconda Cannyon war die nächste Station. Völlig überraschend tat sich in dieser staubtrockenen Steppenlandschaft dieser Cannyon auf in dessen Tiefe sich ein grüner Fluss schlängelte. 

In San Juan, einem kleinen Dorf machten wir eine Fahrpause. Ein richtiger Lost Place, einzig einzelne kleine freundliche Bars belebten den Ort. 

Gegen 17 Uhr trafen wir am Rande der Salar da Uyuni in unserem Saltzhotel ein. Aber auch diesmal wurde es nicht langweilig, nur kurze Zeit später fuhren wir auf die unendlich weite Salzfläche hinaus um den Sonnenuntergang zu geniessen. Nun gibt es bald Nachtessen und da wir nur noch etwa auf 3500 Höhe sind, hoffentlich eine gute Nacht!


Villa de Mar, 2. Mai

Heute gieng‘s wieder früh los. Um 5.30 Uhr starteten wir wieder Richtung Salar da Uyuni und fuhren bis zur Isla Incahuasi mitten in der Salzwüste. Wir stiegen bis ganz zuoberst au dieser Kaktus-Oase um den Sonnenaufgang zu bewundern. Es war eine winderbare Lichtstimmung, Wolken verhinderten jedoch einen aufsteigenden Goldball nichts desto trotz hatte sich das frühe Aufstehen mehr als gelohnt. Nach dem Abstieg gab es erst mal Frühstück. Das war schon ein besonderes Erlebnis, mitten in der Wüste. Danach fuhren wir ein gutes Stück Richtung Uyuni und hielten dann für ein paar Lanschaftsfotos und witzige Perspektiven-Bilder an. Der Besuch des 1. Salzhotels und mittlerweile Museums war die letzte Station im Salzfeld. Ein Besuch in der Salfabrik zeigte uns wie das Salz gewonnen wird und natürlich konnte man an den anschliessenden Marktständen auch unzählige Salzprodukte kaufen. 

Bei Uyuni gab es dem Eisenbahnfriedhof zu bestaunen. Englisch Eisenbahngesellschaften brachten die Lockimotiven und Wagons nach Bolivien un die grossen Silvervorkommen abzutransportieren, heute gibt es praktisch kein Silber mehr und die Züge werden ausgemustert. Mit dem Mittagessen gieng der spannende Teil der Jeepsafari zu Ende, uns blieb noch etwas Zeit die 40‘000 Einwohner starke Stadt zu besichtigen, dann wartete auch schon unser Fahrer für den Rückweg. Uns steht nun nochmals eine Übernachtund auf 4000m bevor. 


San Pedro, 3.5.

Um 5 Uhr ratterte unser Jeep los Richtung bolivianische Grenze welche wir um 8 Uhr erreichten. Diesmal gieng der Grenzübertritt etwas harziger, die Mühlen scheinen nicht immer gleich schnell zu malen. Aber schlussendlich erreichten wir um 11 Uhr San Pedro und konnten auch gleich in unsere Unterkunft einchecken. Mit dem Gepäcktransfer über die staubigen Holperstrassen wurden die Rädli der Rollkoffer ziemlich steapaziert aber nun sollte der rumplige Teil des Tages abgeschlossen sein und wir geniessen einen entspannten Nachmittag auf der Hotelterrasse wo wir mit Blick auf den Licancabur-Vulkan und dem Sichten der Fotos nochmals diesen herrlichen Ausflug Revue passieren lassen. Nach einem herrlichen Nachtessen inkl. Panflötenkonzert spazieren wir zum Hotel zurück und sind fasziniert vom Sternenhimmel wo wir schon von blossem Auge die Wolken der Milchstrasse ausmachen können. Wir freuen uns schon auf einen nächtlichen Ausflug in die Wüste. Für heute holen wir aber früh den fehlenden Schlaf nach. 


San Pedro, 4.5.

Endlich etwas länger liegen bleiben war richtig schön. Auf unserer Terrasse wartete ein herrliches Frühstück auf uns bevor wir in der Stadt unser Auto aholen konnten. Danach trafen wir uns wieder mit Nadine und Silvan und fuhren zum Valle della Luna. Und zu recht heisst das Tal so, diese Landschaft scheint wirklich nicht von dieser Welt zu sein. Die Bilder sprechen eigentlich für sich, wir waren total überwältigt.

Die Laguna Tebenquinche war unser nächstes Ziel. Unterwegs hielten wir bei einem Restaurant da wir alle Durst hatten und hatten ganz offensichtlich eine Gourmet-Perle entdeckt. Es wurde alles mit Regionalen Produkten und modern interpretiert gekocht, so dass wir uns dazu verleiten liessen, nicht nur etwas zu trinken. Wir waren alle hin und weg von dem guten Essen. Die Lagune war dann fast schon nebensächlich. Sie bot aber ein paar schöne Spiegelungen der Cordillera-Bergkette. 

Nun sitzen wir wieder auf unserer Terrasse und treffen uns später mit den „Kleinen“ zum Nachtessen. 


San Pedro, 5.5. 

Unsere Unterkunft ist einfach ein Paradies und wir geniessen auch heute das Frühstück mit Aussicht. Die Organisation der Eintritts Tickets zu den Lagunen unseres heutigen Ausfluges ist recht aufwändig, zwar online aber mit 1000 Angaben und nur zu einem bestimmten Timeslot möglich. Aber schlussendlich sind wir startklar, sammeln Nadine und Silvan ein und los gehts. 

Nach ca 70km erreichen wir Socaire wo wir unseren QR-Code gegen ein handgeschriebenes Ticket eintauschen müssen. Auf 4200m erreichen wir die Lagunen Miscanti und Miñiques. Aber auch hier müssen wir natürlich unser Ticket noch stempeln und visieren lassen. Aber das alles ist schnell vergessen beim ersten Anblick der tiefblauen Seen vor den Vulkanen umd zusammen mit dem gelben Steppengras bildet das alles einfach ein umwefendes Farbspiel. Und die weidenden Vicuñias und der stolzierende Flamingo setzem dem ganzen noch die Krone auf. 

Weiter geht durch wie wunderschöne Landschaft des Altiplanos zur türkisfarbenen Laguna Tujayto. Und auch huer hat sich die Natur selbst übertroffen mit der Kombination zu den runden Piedras Rojas. Allerdings geht hier der Wind so stark, dass wir ausgetrocknet und müde wieder ins Auto klettern und den Rückweg antreten. In Toconao finden wir ein lokales Beizli mit wunderbaren Empanadas und Kartoffelsuppe. Dann braucht nur noch unser Auto Kraftfutter und wir sind wieder in San Pedro. Rolf und Silvan reservieren für morgen 2 Bikes, dann folgt das übliche Abendritual. 


San Pedro, 6.5.

Heute haben wir vor dem Zimmerfenster einen Gast als wir die Rollos hochziehen. 

Um 9 Uhr holen Rolf und Silvan ihre Bikes ab und machen sich auf den Weg ins Valle de Catarpe. Nadine und ich geniessen in einer Bäckerei mit wunderschönem Garte einen feinen Kaffe Latte, Schoggi-Gipfeli und etwas Zeit zu zweit. Wir geniessen das beide sehr. Mit bummeln durch die Läden an der vergehen 3 Stunden schnell und wir treffen auf zwei begeisterte und hungrige Biker. Am Nachmittag fahren Rolf und ich ins Valle de la Muerte um mit der Drohne zu fliegen. Leider windet es so stark dass wir mehrmals anhalten und enttäuscht wieder losfahren. Schlussendlich finden wir aber eine windstille Ecke und sind ganz begeistert vom Blick von oben auf die Sandsteinzacken die wie Zähne zusammenstehen.

Den geplanten Sonnenuntergang-Ausflug können wir leider nicht machen, da das Valle de la Luna wegen starkem Wind geschlossen ist. 


Calama, 7. Mai

Der gestrige Sonnenuntergang wäre schön gewesen wie wir hinter der windsicheren Fensterscheibe unserer Unterkunft festellen! Nach dem Nachtessen fahren wir mit Nadine und Silvan aus der Stadt raus und üben Milchstrasse fotografieren. 

Danach müsse wir uns schon von den beiden verabschieden, gut dass wir sie in zwei Wochen nochmals treffen.

Unser heutige Tag beginnt einmal mehr früh und wir verabschieden uns nun auch von Licancabur-Vulkan der als Scherenschnitt unseren Weg noch lange begleitet. Bei wunderbarem Morgenlicht fahren wir eineinhalb Stunden zu den El Tatio Geysierfeldern. Es ist überall zu lesen, dass man unbedingt bei Sonnenaufgang dort sein soll. Wir kommen aber etwa eine Stunde später an und sind damit sehr zu frieden. So konnten wir vile von der Fahrt sehen und als wir ankommen machen sich die meisten Touren-Busse schon wieder auf den Rückweg. Aber die Empfehlung hat schon ihre Berechtigung. Das unterirdische Wasser heizt sich vor Sonnenaufgang am meisten auf. Sobald die Morgensonne die nachts entstandenen Eishauben geschmolzen hat, wird das Wasser herausgepresst. Der Druck des Wassers lässt aber bei den El Tatio Geysiren sehr schnell nach, und so schlafen die Springquellen schnell wieder ein. Und tatsächlich kaum dass wir alles gesehen hatten, sprudelten nur noch sehr wenige Geysiere. Aber unser Timing war wirklich perfekt. Danch nehmen wir den Weg nach Calama unter die Räder und vernichten von fast 5000m über Meer bis nach Calama rund 2500 Höhenmeter. Unglaublich wie sehr sich die Landschaft zwischen dem Altiplano und der trockenen Salzpfanne rund um Calama verändert. 

Um die Mittagszeit können wir in unser Hostal einchecken und besichtigen dann die Stadt. Aber besonders schön ist die Bergbau-Stadt nicht. 


Iquique, 8. Mai

Nachdem wir gestern Abend gar keinen rechten Hunger hatten umd irgendwie auch keine Lust mehr, noch ein Restaurant zu suchen, verputzen wir unsere Apero-Resten  im Hotel und gehen früh schlafen.

Vorbei an 1000en von Strommasten und zahllosen Solarpanels fahren wir heute von Calama an die Küste nach Tocopilla. In rund 50 Kurven vernichten wir die letzten Höhenmeter bis ans Meer. Wir sind überrascht, dass hier auch mal eine Eisenbahn diesen Bergrücken erzwang, davon zeugen noch die leeren Trassees, Leitungsmasten und ein Geisterbahnhof, welcher passend von Geiern umflogen wird. Diese Eisenbahnstrecke war Teil des transandinischen Eisenbahnnetzes und spielte eine wichtige Rolle beim Transport von Gütern, insbesondere während des Salpeterbooms im 19. Jahrhundert. Sie verband Tocopilla mit verschiedenen Salpeterminen und führte durch die Berge bis zur bolivianischen Grenze. 

Und plötzlich erhaschen wir nach 150km karger Hochebene den ersten Blick auf den Pazifik und können ihn wenig später, als wir in Tocopilla aus dem Auto steigen, auch riechen. Die feuchte Luft tut nach der letzten Woche Trockenheit richtig gut. 

Wir fahren unter den Wolken, die sich an den Anden stauen,  Richtung Iquique. An der Küste der Atacama-Wüste regnet es kaum, weil die kalten Meeresströmungen dazu führen, dass feuchte Luftmassen kondensieren und ihre Feuchtigkeit bereits vor der Küste abgeben. Dies verhindert die Bildung von Regenwolken und führt dazu, dass die Atacamawüste eine der trockensten Gebiete der Welt ist. 

Die nächsten 250km führen uns entlang dem Meer. 

Die Landschaft ist eigen aber die Zivilisation irgendwie noch eigener. Ab und an müssen wir anhalten um festhalten was uns besonders skuril dünkt. Zum Beispiel in Huanillos, welches einst ein  kleines Fischerdorf war. Es wurde bekannt für seinen historischen Hafen, der während des Salpeterbooms eine bedeutende Rolle spielte. Heute gibt es in  Huanillos nur noch Ruinen. 

Gegen 16 Uhr erreichen wir die ersten Hochhäuser von Iquique und finden problemlos zu unserer coolen Unterkunft. Wir genehmigen uns ein chilenisches Bier in „ la fábrica“, bummeln an der Strandpromenade und gehen in einem peruanisch-japanischen Restaurant fein essen. 


Iquique, 9. Mai

An der hübschen Plaza Prat finden wir ein Cafe in dem wir fürstlich frühstücken. Danach bummel wir die gepflegte Baquedano hinunter. Die historische Architektur stammt auch hier aus der Zeit des Salpeterbooms im 19. Jahrhundert. Die Gebäude sind teils wunderschön, allerdings wirkt alles etwas steril. Der rest der Stadt lebt viel mehr. Alles in allem gefällt uns Iquique sehr gut. 

Nach dem wir nun diese zwei Tage soviel mit der regionenprägenden Geschickte des Salpeterabbaus in Berührung gekommen sind, wollen wir nun auch noch die beiden ehemaligen Minen Humberstone und Santa Laura besuchen, die heute Geisterstädte und Museen sind. Wir sind etwas schockiert über den vielen Abfall dem wir begegnen auf der Fahrt aus Iquique heraus. Wir kennen die Berichte über die gigantischen Kleiderberge der Fast Fashion aus aller Welt. Diese sehen wir zwar nicht, aber bei den vielen Müllbergen kann man sich diese gut vorstellen. 

Beide Geisterstädte sind dann aber wirklich toll und der Museumsteil ist sehr spannend. Mit Einführung des Kunstdüngers wurden die Minen eingestellt und viele Artefakte seit da aufbewahrt und ausgestellt. 

Gegen Abend fahren wir zurück in das Wolkenband über Iquique und zum Flughafen und lassen damit die trockene Atacama-Wüste und das warme Klima um nach einer kurzen Nacht in Santiago morgen nach Patagonien zu fliegen. 


Puerto Natales, 10. Mai

Unser Hotel ist perfekt, keine 50m aus dem Flughafengebäude raus konnten wir gestern Nacht im Holiday Inn einchecken und heute morgen konnten wir gemütlich unser Gepäck aufgeben und dann ans Frühstücksbüffet. 

Am Sky-Check-in Schalter wurden wir sehr freundlich bedient und bekamen sogar noch andere Sitzplätze zugeteilt damit wir den besten Blick auf die patagonische Bergwelt erhalten werden.

Und tatsächlich ist es ein wunderbarer Flug mit einem fantastischem Blick auf die Anden. Wir landen in Puerto Montt zwischen, und haben eine super Blick auf den Villarica-Vulkan, beim Anflug auf Puerto Natales können wir El Calafate und den Perito Moreno Gletscher in Argentinien ausmachen, den wir auch noch besuchen werden. Als wir in Puerto Natales aus dem Flieger steigen, habe ich das Gefühl in Island gelandet zu sein. Mit dem Taxi fahren wir in den Ort um unser Auto abzuholen. Da Europcar noch bis 15 Uhr Mittagspause hat, essen wir in einem nahen Cafe eine Kleinigkeit und können dann unkompliziert unseren SUV in Empfang nehmen. Wir fahren knapp 50m bis uns die Polizei anhält. Aha, in Puerto Natales giebt es ein komplexex Einbahn-System welches anstatt mit international anerkannten Schildern mit gemalten Pfeilen auf Holzschildern markiert ist. Wir wenden schleunigst und kennen nun das System. Wir fahren noch etwas kreuz und quer durch den Ort und beschliessen dann im Hotel einzuchecken. Zu unserer grossen Begeisterung sind wir in diesem fantastischen Hotel die einzigen Gäste und bekommen das schönste Zimmer, ein Eckzimmer mit wahnsinns Blick auf den Fjord. Wir beschliessen spontan, hier zu beleiben und Puerto Natales bei unser Rückkehr zu besichtigen. Wir geniessen es unglaublich, einen Nachmittag zu plegern, die herrliche Aussicht inkl. Sonnenuntergang zu geniessen und dann ein herrliches Nachtessen serviert zu bekommen. Wir fühlen uns wie Könige. 


Torres del Paine, 11.5
Noch in Dunkeln fahren wir um 7.45 los Richtung Torres del Paine Nationalpark. Im dichtem Nebel dauert es lange, bis es hell wird. Aber plötzlich tut sich auf einer Anhöhe die Decke auf und bietet einen sensationellen Blick auf die ersten Berggipfel inklusive specktakulärem Morgenrot. Als wir das Hotel Lago Grey erreichen, ist es wieder neblig und die gebuchte Katamaranfahrt an den Grey Glacier wird erstmal verschoben, erst um eine Stunde und dann nochmals um 1 1/2 Stunden. Derweil erkunden wir die nahe Umgebung und finden viel Schönes im nahen Wald. Aber dann kann es doch los gehen und wir besteigen unser Boot um 13.30 Uhr und fahren dem Gletscher entgegen. Ich kann kaum in Worte fassen, wie schön das Torres-Gebirge, die schwimmenden Eisberge im Lago Grey und dann natürlich der Gletscher von ganz nahe waren. Einfach atemberaubend und wir sind einfach glücklich, so etwas erleben zu dürfen. Wieder zurück beim Hotel, beziehen wir unser Zimmer. Und eigentlich waren wir sicher, dass den Ausblick von gestern nichts mehr toppen kann… aber das hier ist einfach unglaublich! Vor dem Essen buchen wir eine Tour für übermorgen um an den Fuss der Torres zu wandern. Da seit 1. Mai die Wintersaison gilt im Park, dürfen längere Wanderungen nur noch mit Guides gemacht werden. Aber wir freuen uns, dass wir diese Tour  überhaupt machen können und auch noch die Wettervorhersage für Montag passt. Danach speisen wir herrvorragen im Hotelrestauran und lassen gemütlich den Abend ausklingen. 

Torres del Paine, 12. Mai

Irgend eine der vielen Kerzen die wir in den Kirchen dieser Welt jeweils anzünden muss eine für den Wettergott gewesen sein. Der heutige Tag beginnt zwar regnerisch und trübe, so dass wir ganz sonntagsmässig gemütlich in den Tag starten. Es ist bereit 10 Uhr als wir uns zum einwandfreien Frühstücksbuffet begeben und gegen Mittag als wir losfahren um den Park auf eigen Faust zu erkunden. Und mit jeder Kurve bessern sich die Verhältnisse und wir fahren und wandern von einem Kalenderbild zum nächsten. Es ist eine wunderbare Landschaft im Herbstkleid, und immer im Hintergrund dieses gewaltige Paine-Massiv. An einer Stelle haben wir einen guten Blick auf den Glacier del Francis, der aussieht wie ein fliegender Kondor. Und mittlerweile ist keine Wolke mehr zu sehen. Heute war Tag der Vögel. Noch im Bett begrüssen uns zwei Schopfkarikari (Google hilft bei der Namenssuche) die sich die längste Zeit vor unserem Fenster turteln. Hoch am Himmel sehen wir Andenkondore und am Wegesrand Magellan-Gänse. Und ein Guanako stellt sich auch noch fotogen in die Landschaft. 

Nun sind wir wieder in unserer Hotel-Lobby mit 1A Panorama und freuen uns ob unserer Ferien, des Lebens und schreiben unsere Blogs. Alles nicht zu streng, schliesslich stehen morgen 22.5 km Wanderung auf dem Programm.


Torres del Paine, 13.5

Einmal mehr müssen wir in diesen Ferien früh raus. Um 7 Uhr gehts los, 1 1/2 Stunden mit dem Büssli bis zum Startpunkt unserer Wanderung zu den drei Torres. Es ist noch eiskalt und die ersten Sonnenstrahlen erreichen erst die obersten Bergspitzen. Wir haben den schönsten Tag der Woche erwischt, was aber auch bedeutet, dass es ziemlich viele Leute unterwegs hat und manchmal gehts nur im Gänsemarsch vorwärts. Aber es ist eine wunderbare Wanderung durch bunte Laubbäume, über verschneite Bäche und immer wieder mal kann man einen Blick auf die Berggipfel erhaschen. Das Höhentraining der Atacama-Wüste kommt uns zu Gute und wir kommen gut voran. Kurz nach 1 Uhr haben wir den letzten Kilometer und damit eine steile Moräne bezwungen und der Blick tut sich auf auf einen türkisblauen See und dahinter steil aufragend die drei Torres del Paine. Es ist atemberaubend schön, nicht nur wegen der Anstrengung des Anstiegs. Eine halbe Stunde und ein Sandwich später machen wir uns wieder auf den Abstieg und nach 22.5km und 8 Stunden erreichen wir um halb 6 wieder unser Büssli. Zwei Mitglieder unserer Gruppe sind leider etwas ins Hintertreffen geraten, so dass wir noch zweieinhalb Stunden warten müssen bis wir zurück ins Hotel können. 


El Calafate, 14.5. 
Ein letztes Mal geniessen wir heute Morgen die herrlichen Farben im Torres del Paine auf dem Weg aus dem Nationalpark Richtung argentinischer Grenze. Der Grenzübertritt am Paso Fronterito Don Gulliermo ist überraschend einfach, aber ich glaube, wir sind auch die einzigen Passanten heute :-) Kaum gsben wir die Grenze passiert, tauchen wir in eine Winterlsndschaft von unendlicher Weite ein. Und es ist fast wie im Zoo, noch nie gaben wir so viele Tiere gesehen. Andenfuchs, Karakaras, Guankos, Nandus, Andenkondore, Schafe, Pferde, Kühe, alles sehen wir auf unserer Fahrt, so toll. Nach ca 5 Stunden Fahrt erreichen wir El Calafate, ein Städtchen fast wie in Canada, ganz dem Tourismus rund um drn Perito Moreno Gletscher gewidmet. Es herrscht eine hübsche Atmosphäre, wir fühlen uns sofort wohl, auch in unserer netten Unterkunft. Hier können wir auch umstandslos für eine Tour auf den Gletscher registrieren, nach dem wir zu unsererm Frust in einer Agentur in der Stadt wegen Rolfs Blutverdünner abgelehnt wurden. Im nahen Restaurant stellen wir erfreut fest, dass Argentinien nur etwa halbbso teuer ist wie Chile und wir essen vorzüglich. 

El Calafate, 15. Mai

Da es in Patagonien jeweils erst gegen halb 9 dämmert, starten wir heute wieder mal gemütlich. Gegen 10 starten wir Richtung Perito Moreno Gletscher im Parque Nacional Los Glaciares. Um halb 12 legt unser Katamaran über den Lago Argentina ab und bringt uns nahe an die linke Gletscherseite. Auf einer kurzen und informativen Wanderung erreichen wir den Gletscher wo wir Helm und Steigeisen verpasst bekommen. Und dann gehts im Günsemarsch auf das Eis. Majestätisch, eindrücklich und wunderschön sind die Eisformationen, Gletscherspalten und Seen wenn man so nahe davor steht. Ein Teil unserer Gruppe scheint Generation Insta zu sein und wir können kaum fassen, wie viele Selfies mit und ohne Stativ und aus allen Winkeln man machen kann… Das ist für uns unverständlich, wie das eigene Gesicht wichtiger sein kann als diese Naturschönheit. Ein Whisky on the (Gletscher)-Rocks besänftigt uns etwas, dann gehts wieder runter vom Eis und zurück aufs Boot. Danach können wir zum Glück wieder auf eigene Faust los und besuchen die Walkways, auf denen wir nochmals ganz nahe an die Gletscherfront kommen. Der Perito Moreno ist ein permanent kalbender Gletscher und den ganzen Tag schon hörten wir es donnern und krachen. Wir beobachten lange Zeit das Eis, können aber leider kein Stück abbrechen sehen. Auf der Rückfahrt erleben wir einen spektakulären Sonnenuntergang umd müssen noch einige male angalten um zu staunen. Es war toll, den ganzen Tag für den Gletscher Zeit zu haben und ihn so intensiv zu erleben!


Puerto Natales, 16. Mai

Morgens bummeln wir durch das Naturreservat am Lago Argentino und obwol schon viele Vögel ins Winterquartier geflogen sind, sehen wir einige schöne Exemplare. Weiter vorne am See treffen wir nochmals auf die grosse Flamingokolonie, welche wir schon am Vortag im Sonnenaufgang gesehen hatten. Schon komisch, Flamingo waren für mich nie arktische Vögel, ich habe sie immer mit Sonne, Palmen und Wärme in verbindung gebracht. Aber wir haben sie im Norden auf über 4000m gefunden und im Süden noch am 50ten Beeitengrad. 

In einem gemütlichen Cafe trinken wir einen Capuccino und fahren dann los Richtung Chilenische Grenze und wieder zurück nach Puerto Natales. Nach dem der Grenzübertritt letztes mal so einfach war am Paso Fronterizo Don Guillermo wählen wir wieder diese Route und auch diesmal sind wir die einzigen ind nach dem der Polizeihund kurz unser Auto beschnuppert hat können wir auch schon durch. Wir übernachten nochmals im selben tollen Hotel wie vor einer Woche und sind auch diesmal sie einzigen Gästen. Allerdings ist Nachtessen in der Unterkunft diesmal nicht möglich, da der Bagger draussen vor der Tür die Stromleitung erwischt hat. Dafür finden wir in der Stadt ein tolles Grill-Restaurant und leisten uns ein Tomahawk-Steak und eine gute Flasche chilenischen Rotwein. Die supercoole Bar der Last Hope Destillery ist ein toller Abschluss unserer Patagonien-Woche. 


Puerto Varas, 17. Mai

Wir lassen uns bis 11 Uhr Zeit im Hotel und fahren dann in die Stadt um ums noch etwas umzusehen. Es ist ein bunter, überschaubarer Ort und die unzähligen Restaurants, Souveniershops und Unterkünfte lassen den Rummel des Sommers erahnen. Für uns geht eine perfekte Süd-Patagonienwoche zu ende mit besten Wetter und sehr wenig Tourismus, ein echter Glückstreffer wenn man mit den Leuten spricht. Pünktlich geht unser Flieger nach Puerto Montt und wir haben nochmals einen wunderbaren Blick auf die drei Torres, den Grey- und den Perito Moreno-Gletscher und die Anden. 

Die Übernahme des neuen Autos klappt wiederum speditiv und eine halbe Stunde später können wir in Puerto Varas unser Zimmer im Hostel, in einem wunderschönen, denkmalgeschützten Holzhaus beziehen. Nach der üppigen Fleischmalzeit gestern entscheiden wir uns heute für Pizza und Bier in dieser Stadt wo die deutsche Siedlung Mitte 19tem Jahrhundert an jeder Ecke spürbar ist. Dabei erhaschen wir noch den letzten Blick auf die beiden Vulkane Osorno und Llanquihue bevor es dunkel wird. 


Huilo-Huilo, 18. Mai

Wir erwischen gerade noch den Sonnenaufgang über dem Osorno-Vulkan, mystisch schön. Dann tauchen wir in dicken Nebel der uns die ganzen zwei Stunden Fahrt auf der Panamercana Richtung Norden nicht mehr lis lässt. Schade, wir bekommen kaum etwas mit von der Lanschaft. Etwa 10 Minuten nach dem wir den Highway 5 ins Landesinnere verlassen haben, verschwindet die Suppe nullkomma plötzlich und wir befinden uns in einer wunderbaren, saftigen, hügligen Herbstlandschaft. Die Fahrt ist ein Genuss. In Panguipulli halten wir für ein spätes Frühstück und entdecken dabei eine schöne Kirche. Kirchen haben wir noch kaum gesehen seit wir in Chile sind. Die letzte Stunde Fahrt ist wiederum herrlich und bald erreichen wir das Huilo Huilo Bioreservat und unser Hotel. Wir sind im Hobbit-Land gelandet! So cool! Unser Zimmer ist noch nicht ready, so dass wir zwei kurze Wanderungen im Park unternehmen. Die erste führt durch urigen Wald an zwei herrliche Wasserfälle. Die zweite zu einem ähnigen Teleferico dass uns im Schneckentempo zu einem Aussichtspunkt bring. Die Fahrt durch die herbstbunten Bäume ist ein Traum. 

Anschliessend sind wir froh, uns in unserem Holznest aufwärmen zu können. Das Hotel ist eine Bombe😍


Pucon, 19. Mai

Heute wollen wir wissen wie der Regenwald im Regen aussieht und wandern zum Saltado Huilo Huilo. Es ist ein wunderschöner Weg und der Wasserfall spektakulär. Trotzdem können wir kaum fassen, wie sehr sich das Wetter geändert hat nach dem gesteigen wolkenlosen Tag. Aber es ist perfekt für einen Besuch in dem Termas Geométricas. Wir müssen uns den Eintritt über eine holprige Strasse etwas verdienen und da heute Sonntag ist, hat es auch viele Besucher. Aber die 20 Becken zwischen 38 und 45 Grad Celsius sind wunderbar gelegeb und durch lange Holzstegw verbunden. Wir geniessen es, die Kälte aus dem Körper zu bringen in den warmen Pools und eest als wir Waschweiberfingee haben machen wir uns wieder auf den Rückweg. Unterwegs essen wir eine Kleinigkeit in einer rustikalen, gemütlichen Hütte und machen uns dann auf die Suche nach unserer nächsten Unterkunft ausserhalb Pucons. Für ein ausgezeichnetes Nachtessen fahren wir nochmals zurück in die Stadt. Es hat heute nur einmal geregnet aber es ist unser erste schlechtwetter-Tag dieser Ferien, und er hat gar nicht so schlecht zum Programn gepasst. Nur schade, dass wir wir keinen der vielen Vulkane sehen können, die es hier in der Gegend gibt. 


Conguillio Nationalpark, 20. Mai

Beim Blick aus dem Fenster entdecken wir ein blaues Loch umd freuen uns. Frühstück dürfen wir mangels Sprachkrenntnissen auf ei er Bildlikarte aussuchen 😁 und werden reich bewirted, nichts fehlt, wunderbar. Dann fahren wir ins Zentrum von Pucon um uns etwas unzusehen. Ein Mix aus Canadischem Rockys-Village und chilenischem Abendteuer-Tourismus ist zu erkennen. Es gibt kaum eine Tour die man hier nicht buchen könnte, Riverrafting ist gerade Aktion, nur 15.- 🥶 keine Ahnung wen der Preis lockt bei ca 4•C. Besonders angetan sind wir von der Auswahl mietbarer Skis, Modell ca 1980. Unterdessen wird das Wetter im bessere nur leider ausgerechnet um den aktiven Vulvan Villarica bleiben härtnäckig haften. Wirklich schade. Die vielen Vulkane in dieser Gegend waren der Grund, weshalb wir hier ein paar Tage verbringen wollen. Nichts destotrotz ist die Fahrt zu unserem nächsten Quartier, im Nationalpark Conguillio wunderschön, nicht zuletzt wegen den prächtigen bunten Wäldern. Wir nehmen nicht die direkte Route sondern eine Schotterstrasse, die stellenweise sehr urchig ist, Schweine, Hühner, Ziegen, alles steht auf der Strasse. Etwas irritiert sind wir, als wir online den Eintritt innden Nationalpark kaufen wollen und erfahren, dass der Park jeweils montags gschlossen ist-unsere Unterkunft liegt mitten im Park. So lösen wir halt mal für den nächsten Tag.  Beim Parkeingang hats dann aber überraschenderweise Ranger die uns auch problemlos das Tor öffnen. Nun sitzen wir in einem gemütlichen Cabin am Feuer u d lassen den erneuten Regen über uns ergehen.


Parque Nacional Gonguillio, 21. Mai

Die ganze Nacht herrschte ein Riesenkrach vom Regen, der auf unser Dach prasselte und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich diese Sintflut jemals wieder einstellt. Aber kaum sind wir mit Frühstücken fertig zeigt sich die Sonne und wir brechen begeistert auf, den Park zu erkunden. Das Farbenspiel der Landschaft ist eine Wucht. Der Ausbruch des Vulkans Llaima 2009 verwandelte den Park in eine schwarze Lava-Lanschaft. Dazwischen wächst nun saftiggrünes Moos. Dahinter folgen die bunten Südbuchenwälder und als Abschluss der schneebedekte Vulkan Llaima oder die Araukarienwälder. Wie besuchen als erstes die Laguna Verde, eingebettet in das grüne Moos. Weiter gehts, nun schon über sehr enge, holprige Wege zue Laguna Arcoiris. Aus diesem unglaublich türkusfarbenen See ragen noch die Baumstämme des Waldes vor dem Ausbruch. Viel weiter kommem wir mit unserem Auto mit Sommerpneus aber nicht mehr, vor einem schneebedeckten Anstieg kapitulieren wir und gehen zu Fuss weiter bis zum Lago Conguillio. Auf einer Anhöhe tut sich ein ganzer Wald Araukarien auf. So erwas haben wir noch nie gesehen, ganz besonders. Nach ca 6km drehen wir wieder um und gehen zum Auto zurück. Ein herrlicher Tag in diesem besonderen Park. Sogar zwei der vier Vulkane konnten wir sehen, die anderen beiden blieben in den Wolken. 


Valparaiso, 22. Mai

Es ist wieder mal Reisetag. Wir brechen um 6.30 Uhr auf um zum Flughafen Temuco zu fahren und genug Zeit zu haben, uns nochmals mit Nadine und Silvan zu treffen. Endlich kann ich auch den rauchenden Vulkan Villarica nochmals sehen, in schönsten Morgenlicht, danke! Wir früchstücken gemeinsam mit Nadine und Silvan und verabschieden uns dann für sie letzten paar Wochen bis die beiden nach Hause kommen.

Wir starten pünktlich Richtung Santiago, einmal dort gelandet müssen wir uns aber in Geduld üben, da wir wegen technischer Problem eine ganze Stunde nicht aussteigen können. Dann benötigen wir nochmals etwas Geduld, bis wir unser Auto übernehmen können. Dann aber gehts los, in strömendem Regen an die Küste nach Valparaiso. Nach einem ziemlichen Kraftakt, bei dem wir unser Gepäck eine steile Strasse hinauf ziehen, finden wir aber problemlos unser Hotel. Ich bin sofort schockverliebt in diese lebendige, bunte Künstlerstadt die von engen Gassen und Street Art lebt. Ich freue mich schon jetzt auf die Erkundingstour morgen. Für heute testen wir das tolle hoteleigene Restaurant. 


Valparaiso, 23. Mai

Valparaiso ist die unglaublichste Stadt, die ich je erlebt habe. Ein einziges Freilichtmuseum für Street Art. Keine Fassade die kein mehr oder weniger kunstvolles Gemälde ziert oder zumindest bunt gestrichen ist, kaum eine Treppe die nicht farbenfroh ist, kein unverziertes Wellblech. Sogar manche Autos müssen noch als Leinwand hinhalten. Mann kann sich kaum satt sehen. Dazu kommen Strassen, steil wie unzähligen Standseilbahnen, San Francisco kann einpacken. Aber fast die grösste Kunst ist es, ab all dem staunen in keinen Hundefreck zu trampen😉 

Zweimal müssen wir eine kleine Verschnaufpause im Hotel einlegen, aber wir legen unzählige Kilometer zurück auf der Suche nach immer noch einem Wandgemälde. Es ist wirklich unglaublich. 


Santiago, 24. Mai

Valparaiso war der perfekte Abschluss dieser unglaublich abwechslungsreichen, spannenden, gelungenen vier Wochen. Die Fahrt nach Santiago, Rückgabe des Mietautos und Check-in hat alles reibungslos geklappt. Nun sitzen wir auf unseren Business-Plätzen welche wir zum Schnäppchenpreis beim Check-in ergattern konnten und erfreuen uns ob dieser neuen, luxeriösen Parallelwelt des Fliegens😊