Ein Dezembermorgen im Norden Schottlands: Nebel, Regen und tiefhängende Wolken begleiten die Fahrt über die Brücke nach Skye. Die Landschaft wirkt rau und abweisend, und doch liegt eine stille Schönheit darin. In meinem Cottage lodert bald ein Feuer, während draußen der Sturm gegen die Scheiben peitscht – der perfekte Auftakt für Tage voller Kontraste.
Am nächsten Morgen lockert das Wetter auf. Vor der Tür steht ein Baum in magischem Licht, ein guter Auftakt. Ich besuche das Fairy Glen, eine durch Erdrutsche geformte Hügellandschaft, in der man sich Legenden von Feen und Zauberwesen leicht vorstellen kann. Danach weiter zum Quiraing: dramatische Felsformationen, zwei stille Seen und ein Himmel, der im Minutentakt wechselt. Sonne, Regen, Hagel, dazu ein Wind, der mich fast fortbläst – und doch schenkt mir genau dieses Wetter atemberaubende Lichtstimmungen. Zwei Stunden wandere ich durch diese Kulisse, überwältigt von der Wildheit und Schönheit.
Später lande ich in Portree, der Inselhauptstadt. Die kleine Hauptstadt der Insel, empfängt mich mit bunten Häusern am Hafen und Pubs in alten Gemäuern.
Der nächste Tag führt mich nach Süden. Am Loch Harport finde ich eine kleine Kirche, daneben einen Schiffs-Friedhof – melancholische Motive im Regen. Ein alter Fischer erzählt mir Geschichten zu den Wracks, von Tragödien auf See, vom Schiff, das nie nach Wales zurückkehrte. Dann zu den berühmten Fairy Pools, glasklare Wasserbecken entlang des Brittle Rivers. Saison und Wetter schenken mir ein seltenes Glück: Ich bin ganz allein. Kein Tourist, kein Gedränge – nur Wasser, Wind und Stille. Ich nehme mir Zeit, stelle mein Stativ auf, und wie auf Bestellung klart der Himmel auf. Ein kostbarer Moment.
An der alten Brücke von Sligachan erwischt mich schließlich der Dauerregen. Mit Shortbread aus einer Bäckerei fahre ich zurück in mein Häuschen – wieder wartet Feuer im Kamin.
Die letzte Nacht auf Skye ist stürmisch. Der Wind tobt ums Cottage, Oropax retten den Schlaf. Früh am Morgen fahre ich zur Skye Bridge, vorbei am ikonischen Eilean Donan Castle, das im grauen Morgenlicht fast gespenstisch wirkt. Inverness bildet den Schlusspunkt: eine Stadt mit Geschichte, doch ohne den Charme anderer Orte. wenn die Lichter angehen, entfaltet sich ein Hauch von Wärme.
Die Tage auf Skye waren ein Spiel der Elemente: Regen und Sonne, Sturm und Stille, Nebel und Regenbogen. Eine Insel, die im Winter rau und unberechenbar ist, zugleich aber voller Magie. Wer Naturdrama und Einsamkeit liebt, wird hier reich belohnt – mit Eindrücken, die bleiben.
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